Hier stelle ich euch die Indische Kultur vor

Sari
Der Sari ist ein indisches Kleidungsstück.Das Wickelgewand für Frauen
besteht aus einem 5 bis 6 Meter langen ungenähten rechteckigen Tuch,das
an einem Ende meist eine breite Schmuckborte von anderer Farbe aufweist.
Diese Stoffbahn kann man grundsätzlich in 3 Zonen unterteilen,den Paluv
(Auch Pallo),das Schulterstück,welches um dekorativsten gestaltet ist,dann
den Korpus des Saris,der sehr schlicht aber auch sehr dekoreich sein kann
und die abschliessende Schmuckborte am fussläufigen Saum.Unter dem Sari
trägt man meist einen langen Unterrock.Am Oberkörper trägt man eine kurze
feste Bluse namens Choli,die vom Schneider genäht und vorne zugeknüpft
wird.Es gibt eine unzählbare Anzahl an Varianten,den Sari zu tragen.
Manchmal erkennt man an der Art,wie der Sari gewickelt ist,wo die Trägerin
herkommt:In Gujarat hängt das Ende des Saris nicht hinten herunter,sondern
vorne.Einen Sari richtig anzulegen,bedarf einiger Übung,da es ein unge-
nähtes Kleidungsstück ist.Gerne behilft man sich dabei mit Sicherheitsnadeln.

Mehndi
Mehndi oder Mehandi ist die aus Nordwestindia,dem häutigen Pakistan
stammende Bezeichnung für die Kunstvolle oramentale Körperbemalung
(Bodypainting)mit Henna.Sie erfolgt zu Kosmetischen und rituallen Zwecken
und ist schon seit dem Altertum bekannt.Sie soll ihren Ursprung in Persien
haben und verbreitete sich von dort aus nach Indien,die arabische Halbinsel
und Nordafrika.In Indien,Persien,den arabischen Kernländern,Marokko,
Mauretanien,Ägypten und dem Sudan erhält die Braut zur Hochzeit eine
kunstvolle Bemalung mit Henna auf ihre Hände,evtl.Unterarm und Füsse.
In Bangladesch,im Kashmir und im Sudan erhält auch der Bräutigam ein
Mehndi,das aber weit weniger prachtvoll ausfällt als das der Braut.Seit
Stars wie Madonna in den späteren 1990er Jahren Körperbemalungen im
Stil der indischen Mehndis in Mode brachten,hat sich im detschen Sprach-
gebrauch für diese Art der Körperbemalung auch der Begriff Hennatattoo
eingebürgert,da sie ähnlich wie TÄttowierungen verblassen Mehndis
innerhalb von 2 bis 3 Wochen,da bei diesen nur die sich stetig erneuernde
Oberhaut(Epidermis)eingefärbt wird und dich nie bei Tättowierungen die
Farbe subkutan eingebracht wird.Vom ärztlichen Standpunkt aus gesehen
gilt Henna für Körperbemalung als unbedenklich,färbt aber von Natur aus
nur in rotbraunen Farbnuancen und benötigt eine lange Einwirkzeit.Für
einen schwarzen Farbton und eine schnelle Färbung der Haut wird meistens
dem Henna das Haarfärbemittel PPD(p-phenylendiamin)zugesetzt,das
schwere allergische Reaktionen auslösen und zu irreparablem Haut und
Lebensschäden führen kann.PDD ist billig und es ist auf dem europäischen
Markt erlaubt,Henna bis zu 6% PPD zuzusetzen(Siehe dazu auch die PDF-
Version eines Artikels des Deutschen Ärzteblattes vom 06.Juli 2001).Aus
diesem Grund empfehlen Ärzte,misstrauisch und vorsichtig zu sein,wenn
nicht nur in einem Urlaubsland wie Indien,Marokko oder Tunesien,sondern
auch Europa von Mehndikünstlern bzw Kosmetikfirmen schwarzfärbende
Hennatattoos und-pasten angeboten werden.Ein zumeist unträgliches
Zeichen,das PPD verwendet wird,ist die Versicherung,das sie sich bereits
nach einer halben oder ganzen Stunde an dem Ergebnis erfreuen können.
Für Mehndis mit reinem Henna muss man im Gegensatz dazu mindestens
6 bis 8 Stunden Wartezeit aufbringen.

Tilaka
Tilaka oder umgangsprachlich Tika nennt man die verschiedenen
Segenszeichen,die Hindus oft auf der Stirn tragen.Man tupft etwa mit roter
Pulverfarbe einen Segenspunkt auf oder bekommt ihn als Abschluss nach
einer hinduistischen Zeremonie oder zu anderen besonders feierlichen
Anlässen.In tantrische Richtungen des Hinduismus steht diese Varriante
für Kraft,markiert das an dieser Stelle vermutet Energiezentrum,das dritte
Auge,und schützt es.Ein Tilaka oder Tika kann rot sein und von Pulverfarbe,
rund oder länglich als waagerechter oder senkrechter Strich.Oft ist er aber
auch schwarz aus einem Russ-Buttergemisch,hell aus Asche oder Sandelpaste
oder in einer der unzähligen anderen Varriationen.Frauen,Männer und Kinder
werden damit gesegnet.Einige Tilakas weisen auf die Religionszugehörigkeit
hin:Während etwa die Anhänger Shivas drei waagerechte Striche in verschie-
denen Varriationen tragen,oft aus Asche,malen Vishru-Verehrer ein U-
ähnliches Zeichen also senkrechte Linien,beispielsweise aus Sandelholz-
paste auf die Stirn,das bis auf die Nasenwurzel reicht.Jene,die Gottes
weibliche Form,Shakti,Verehren,bevorzugen den roten Stirnpunkt.Misch-
formen dieser Zeichen findet man häufig.Alle Tilakas können auch an anderen
Teilen des Körpers aufgemalt werden.Der Übergang vom Tilaka oder Tika
als Segenszeichen zu speziell weiblichen Varriante,dem dekorativen Bindi,
ist fliessend.Trotz einer in Europa weit verbreiteten Vermutung ist keiner
dieser Stirnpunkte ein Kastenzeichen.

Dhoti
Der Dhoti ist das traditionelle Beinkleid der indischen Männer.Der Dhoti ist
das Gegenstück zum Sari der Frauen.Er besteht aus einem langen Stück
Stoff,meist dünne Baumwolle oder neuerdings Synthetik,das in der Taille
zusammengeknotet und dann hosenartig um die Beine geschlungen wird.
Ein auch im Westen bekannter Träger eines Dhotis war Mahatma Gandhi.
Vor der städtischen Mittelschicht wird der Dhoti heute vorwiegend bei reli-
giösen Anlässen getragen,meist zusammen mit der Kurta,einen kragenlosen,
leichten Hemd.Für Männer ärmerer Bevölkerungsgeschichten dagegen ist
er ein alltägliches Kleidungsstück(Es kostet nur den Bestandteil einer billigen
Hose),auch Männer der älteren Generation wollen auf dieses typisch indische
Gewand nicht verzichten.Für die Erfordernisse des oft extremen indischen
Klimas ist ein Dhoti besser geeignet als jede noch so leichte Hose.Heute wird
in westlich orientierten Kreisen das tragen des Dhoti of als Zeichen für Rück-
ständigkeit betrachtet.In der männlichen Geschäftswelt des Mittelstandes
trägt man fast ausschliesslich westliche Kleidung.Politiker jedoch treten in der
Öffentlichkeit oft in Dhoti auf,meist in Kombination mit einem Jacket mit
Stehlkragen oder einer ärmellosen Weste Premierminister wie z.B.Atal Bihari
Vajpanyee und auch seinen Nachfolger Manmohan Singh sieht man in den
Medien sehr oft im Dhoti.Der Dhoti symboliesiert in gewisser Weise das
indische und auch konservative Elemente.